Aloha Hawaii und willkommen zum American Way of Life. Honolulu auf der Insel Oahu: Hochhäuser, Shopping-Malls, Fastfood, Klimaanlage und warme Dusche, was für ein Unterschied zum Südpazifik.

Von Rafael

Eben noch ein eigenes Strandhäuschen und eine Fia-Fia-Night mit grandiosem Buffet im legendären Aggie-Greys-Hotel in Apia, jetzt die Unterkunft in einem schäbigen Hostel, eingeklemmt zwischen Wolkenkratzerhotels, das Essen vom Food Court und die gratis Hula-Show im International Marketplace von Waikiki.

Erst einmal spulen wir das Touristenprogramm ab und wohnen in Waikiki mit seinem legendären übervölkerten Strand. Wir besuchen die eindrückliche Gedenkstätte von Pearl Harbor und schauen uns in Downtown Honolulu das einzige Königshaus der USA an.

Den Sonntagmorgen verbringen wir in der Hanauma Bay, deren Korallen trotz obligatorischem Instruktionsvideo von den Massen an Schnorcheltouristen zu Tode geliebt werden.

Am Nachmittag wechseln wir zum Sandy Beach. Es scheint , als versammle sich am Sonntag die gesamte Jugend von Honolulu an diesem Strand. Überdimensionierte Pickup-Trucks, mit riesigen Musikboxen auf der Ladefläche, Barbecues und Bikinis. Der Sandy Beach ist aber hauptsächlich bekannt fürs Bodyboarden. Waghalsig flitzen die hawaiianischen Girls und Boys mit ihren kleinen Boards durch die Brandung. Zum ersten Mal machen wir Bekanntschaft mit den grossen Wellen Hawaiis. Das Motto ist durchtauchen, bevor die Wasserwalze über uns zusammenbricht. Ein kurzer Augenblick in absoluter Stille, schwerelos unter der tosenden Gischt hindurchschweben.

Das macht Appetit auf mehr. Let's go surfing, wenn nicht hier in Hawaii, der Geburtsstätte des Wellenreitens, dann wo? Und wenn schon, dann gleich richtig und zwar am legendären Nordstrand von Oahu, wo die richtig grossen Wellen brechen.

Der Anblick ist schlichtweg atemberaubend, die riesigen Wellen brechen perfekt. Die Surfer sausen durch die Wasserröhre, die sich bildet, nur Sekunden bevor die Welle zusammenbricht: die weltberühmte Pipeline.

Am ganzen Strand stehen Schilder mit der Aufschrift «Dangerous, no swimming». Wir vergnügen uns in der knietiefen Gischt der Brandung, und schon die hat genug Macht, uns auch ohne Board über den Strand zu spülen. Ein Riesenspass. Sand überall, in den Haaren, in den Ohren und kiloweise in den Badehosen. Ich komme mir vor wie ein kleines Kind, das sich im Planschbecken vergnügt, während sich die Surfer weiter draussen im Erwachsenenbecken tummeln. Aber dieser Ort ist nur für absolute Profis, für alle anderen ist es dort draussen tödlich.

Wir leihen uns in unserem Backpackers rostige Harley-Style-Velos und radeln ins Nachbardorf zu den North Shore Surf Girls, bei denen wir unsere Surflektion gebucht haben. Das Wetter ist schlecht, statt der Wellen brechen hier die Wolken, es regnet in Strömen, es blitzt und donnert, das Wellenreiten wird abgesagt. Doch dann, gerade als wir zurückradeln wollen, lichtet sich die Wolkendecke, und die Surflektion kann durchgeführt werden. Unsere Surflehrerin Carol ist die erste Frau, die je die Pipeline gesurft hat, sowie die Gründerin des North Shore Womens Surf Contest und bekannt aus diversen Filmen und TV-Shows.

Wir surfen wahrscheinlich die kleinsten Wellen mit den grössten Boards an der ganzen Nordküste . Aber das trübt das Vergnügen nicht, wir sind ja schliesslich blutige Anfänger. Das denken sich wohl auch die Schildkröten, die sich zwischen und unter uns in den Wellen tummeln. Anfänger oder nicht, der Muskelkater am nächsten Tag ist echt, und nur schon der Gedanke, die weltberühmte North Shore von Oahu gesurft zu haben, das Mekka des Wellenreitens, ist irgendwie cool. «Hang Loose.»

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