Eigentlich wollen wir nur von Suva auf die Insel Taveuni reisen. Doch wir bleiben in Fidschis Hauptstadt stecken, mindestens doppelt so lange wie erwartet.
Von Olivia
Taveuni, the Garden Island. Man sagt, es müsse das Paradies auf Erden sein, der Garten Eden. Den möchten wir natürlich besuchen! Weil der einstündige Flug von Suva nach Taveuni nicht gerade günstig ist, entscheiden wir uns für die 18-stündige Fährenfahrt.
Samstag:
In Suva angekommen, finden wir im Gaggo draussen bei der Werft das bereits geschlossene Büro der Fährengesellschaft Bligh Water Shipping vor. Gut, gehen wir am Montag, am Morgen bevor die Abendfähre nach Taveuni geht, die Tickets kaufen.
Montag:
Das Büro ist nun geöffnet. Die Inderin am Schalter sagt, die Fähre gehe aber dienstags. Gut, so kaufen wir für den Dienstag die Tickets und buchen eine Zusatznacht in einer lauschigen Wald-Lodge etwas ausserhalb von Suva.
Dienstagnachmittag:
Drei Stunden vor der geplanten Abfahrt der Fähre sind wir wieder bei derselben Inderin am Schalter von Bligh Water Shipping und fragen, wo es denn zum Schiff gehe. Oh, die Fahrt nach Taveuni sei um zwei Stunden verschoben, das Schiff sei wegen rauher See noch gar nicht in Suva eingetroffen. Wir sollen in drei Stunden wiederkommen.
Wir lassen das Gepäck bei Bligh Water und sausen mit dem Taxi ins Internetcafé, um Mails zu erledigen. Im Café klingelt Olis Fidschi-Handy, die Inderin von Bligh Water ist dran. "The ferry trip is cancelled, it might go tomorrow evening." Und sie fügt an, wir müssten unsere Rucksäcke bei ihr im Büro holen, es würde in einer Stunde geschlossen.
Wieder eine Zusatznacht UND ein Zusatztag in Suva? Nein, jetzt reichts, auch wir haben nicht alle Zeit der Welt. Blitzschnell entscheiden wir, dass wir nun nach Taveuni fliegen, koste es, was es wolle. Rasch finden wir einen Flug für den Folgetag, fast doppelt so teuer wie das Fährticket, aber doch noch im Rahmen unseres Reisebudgets.
Wieder mit dem Taxi raus zu Bligh Water Shipping. Mittlerweile ist uns deren Büro derart vertraut, dass wir sogar dem ortsunkundigen Taxifahrer erklären können, wo es langgeht. Problemlos erhalten wir von der inzwischen altbekannten Inderin den Ticketpreis rückerstattet. Dann werden wir mitsamt den Rucksäcken aus dem Büro geworfen, noch vor der offiziellen Schliessungszeit. Und langsam versammeln sich vor dem verwaisten Büro Dutzende Einheimische, die auf die vermeintlich verspätete Fähre wollen und die Annullierungs-Nachricht nicht erhalten haben. Immerhin können wir sie noch informieren, dass das Schiff erst in 24 Stunden fährt.
Dienstagabend:
Wieder einmal kommen wir in der gemütlichen Wald-Lodge an. Auf unser "We'll never make it out of Suva" folgt ein lautes, herzliches Lachen der Receptionistin: "Don’t worry, you will make it!"
Kurze Zeit später, ein SMS auf Olis Fidschi-Handy, der Absender ist Air Pacific: Der morgige Flug nach Taveuni verschiebe sich um 1.15 Stunden. Nnnein! Ob der auch noch annulliert wird? Überraschen würde es uns nicht mehr. Kommen wir jemals dort an? Oder kann man das Paradies, den Garten Eden, gar nicht mit von Menschenhand gemachten Transportmitteln erreichen? Bald wissen wir mehr.
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